Profile

Ein Profil ist eine Liste von Konfigurationsdatenbanken. Die erste Datenbank in einem Profil ist jene, in die geschrieben wird, und die verbleibenden Datenbanken sind schreibgeschützt. Jede der Systemdatenbanken wird aus einem Schlüsseldatei-Ordner erzeugt. Jeder Schlüsseldatei-Ordner enthält eine oder mehrere Schlüsseldateien. Jede der Schlüsseldateien enthält mindestens einen dconf-Pfad sowie einen oder mehrere Schlüssel und deren zugehörige Werte.

Schlüsselpaare, die in einem dconf-Profil gesetzt werden, setzen die Standardeinstellungen außer Kraft, außer wenn es ein Problem mit dem von Ihnen gesetzten Wert gibt.

Üblicherweise wird Ihr dconf-Profil aus einer Benutzerdatenbank und mindestens einer Systemdatenbank bestehen. Im Profil muss pro Zeile eine Datenbank enthalten sein.

Die erste Zeile in einem Profil benennt die Datenbank, in die die Änderungen geschrieben werden. Sie lautet üblicherweise user-db:Benutzer, wobei Benutzer der Name der Benutzerdatenbank ist, welche Sie normalerweise in ~/.config/dconf finden.

Eine system-db-Zeile gibt eine Systemdatenbank an. Diese Datenbanken finden Sie in /etc/dconf/db/.

Beispielprofil

user-db:user
system-db:local
system-db:site

Die Einrichtung eines Einzelbenutzers und mehrerer Systemdatenbanken ermöglicht die Schichtung von Einstellungen. Einstellungen der Datenbank user (Benutzer) haben Vorrang vor Einstellungen der Datenbankdatei local und die Datenbankdatei local hat wiederum Vorrang vor der Datenbankdatei site.

Jedoch ist die Reihenfolge des Vorrangs bei Sperrungen umgekehrt. Sperrungen in den Datenbankdateien site oder local haben Vorrang vor jenen in user.

Das dconf-Profil für eine Sitzung wird bei der Anmeldung ermittelt, so dass die Benutzer sich ab- und wieder anmelden müssen, damit das neue dconf-Benutzerprofil in ihrer Sitzung angewendet wird.

Weitere Informationen finden Sie in der Handbuchseite zu dconf(7).

Ein Profil auswählen

Beim Start wertet dconf die Umgebungsvariable DCONF_PROFILE aus. Diese Variable kann einen relativen Pfad zu einer Datei in /etc/dconf/profile/ oder einen absoluten Pfad angeben, zum Beispiel zum persönlichen Ordner des Benutzers.

Falls die Umgebungsvariable gesetzt ist, versucht dconf das genannte Profil zu öffnen. Bei einem Fehlschlag bricht es ab. Wenn die Umgebungsvariable nicht gesetzt ist, versucht dconf das Profil namens »user« (Benutzer) zu öffnen. Wenn auch dies fehlschlägt, wird eine intern vorgegebene Konfiguration verwendet.

Weitere Informationen finden Sie in der Handbuchseite zu dconf(7).