GNOME 3.14 bringt erstmalig eine Vielzahl neuer Funktionen und Erweiterungen für jene, die mit GNOME-Technologien arbeiten.
Seit GNOME 3.14 gibt es für GTK+ einen neuen und interaktiven Inspektor. Dieser ermöglicht die Untersuchung laufender GTK+-Anwendungen mit einer interaktiven Auswahl von Widgets und Bedienelementen. Eigenschaften und CSS können im laufenden Prozess angesehen und verändert werden. Der Inspektor bietet ebenfalls eine Reihe von nützlichen Helfern zum Testen von Anwendungen. Dazu gehören Tastbildschirm-Emulation, Fensterskalierung, Schrifteinstellungen, Laufrichtung von Schriften und vieles mehr.
GTK+ Inspektor ist ein unglaublich nützliches Test- und Entwicklungswerkzeug. Es kann von überall aus mit Hilfe der Tastenkombination Strg+Umschalttaste+I aufgerufen werden.
CSS-Unterstützung in GTK+ ist mit GNOME 3.14 noch weiter ausgebaut worden und hat zu einer noch engeren Verknüpfung mit Symbol-Themen und SVG-Assets geführt. Symbole aus dem Symbolthema können nun direkt über CSS angesprochen werden, SVG-Assets können zum Dekorieren von aktiven Elementen der Benutzeroberfläche verwendet werden. Es kann dafür verwendet werden, dass ein GTK+-Thema und ein Symbolthema besser integriert werden und damit eine gleichmäßige Handhabung der Benutzeroberfläche entsteht.
SVG-Symbole und Assets können jetzt auch über CSS gestaltet und verändert werden. Einfache Symbole können neu gefärbt werden oder Schatten bzw. Animationen bekommen. Ein Thema kann nun auch festlegen, wo normale oder einfache Symbole (einfarbig) verwendet werden.
Mehr dazu steht in der Mailing-Liste unter Benjamin Ottes Beitrag (auf Englisch) zu diesem Thema.
GNOME 3.14 ist ein weiterer Meilenstein zur vollständigen Unterstützung von Wayland unter GNOME. Wichtige Lücken konnten geschlossen werden, unter anderem Einstellungsmöglichkeiten von Tastaturen, Unterstützung für Tastbildschirme, Ziehen-und-Ablegen, Kontextmenüs, Minihilfen, Auswahlfelder, Unterstützung für hochauflösende Bildschirme und Bewegen bzw. Verändern von Fenstern.
Die Stabilität wurde im letzten Entwicklungszyklus deutlich verbessert und eine ganze Reihe von Fehlern konnte behoben werden. Als Ergebnis bietet GNOME 3.14 nun eine annehmbare Oberfläche für Wayland, die als Ausgangslage für weitere Verbesserungen und Tests verwendet werden kann.
Es ist erwünscht, dass Entwickler Ihre GNOME-Anwendungen mit Wayland testen. Weitere Informationen dazu und zu GNOME unter Wayland finden Sie auf der GNOME Wayland Wiki-Seite.
GTK+ bietet nun Unterstützung für Interaktionen mit Hilfe von Gesten. Beginnend mit GNOME 3.14 sind eine Vielzahl von Multitouch-Gesten in GTK+-Anwendungen verfügbar. Darunter solche wie antippen, ziehen, wischen, zusammenziehen und drehen. Gesten können zu bestehenden GTK+-Anwendungen mit Hilfe von GtkGesture hinzugefügt werden.
Gesten werden zur Zeit nur von Geräten mit Tastbildschirm unterstützt. Berührungsfelder sind derzeit noch davon ausgenommen.
Ab GNOME 3.14 ersetzt Adwaita Raleigh als Vorgabe-GTK+-Thema. Damit ist sichergestellt, dass GTK+ ein attraktives und vollständiges Vorgabe-Thema für alle Plattformen bietet. Adwaita nutzt die neuesten GTK+ CSS-Funktionen und unterstützt alle neuen GTK+-Widgets.
Zur Unterstützung wurde Adwaita für GNOME 3.14 komplett neu geschrieben. Die neue Version ist kompakter, leichter und flexibler zu warten und greift häufiger auf CSS zurück, z.B. bei Animationen.
GNOME 3.14 verwendet ein neues und erweitertes Regelwerk zur Benutzeroberfläche (Human Interface Guidelines, kurz HIG). Es bietet eine zuverlässige Hilfe beim Erstellen von GTK+-Anwendungsoberflächen und ermöglicht es Entwicklern und Designern das meiste aus den ihnen zur Verfügung stehenden Werkzeugen zu machen. Die Richtlinien beinhalten Anweisungen zum Layout, Schreibstil, Symbolen, Typografie und Eingabe. Sie beinhalten ebenso eine Reihe von Design-Mustern, die bei der Entwicklung komplexer Anwendungen verwendet werden können. Darüber hinaus bietet es Anmerkungen zu den unterschiedlichen GTK+ Widgets.
Die neue Version der HIG ist entstanden, um allen GTK+-Nutzern zu helfen, solche die für mehrere Plattformen entwickeln und natürlich auch für diejenigen, die ausschließlich für GNOME 3 entwickeln.
GTK+ 3.14 beinhaltet eine Reihe von Verbesserungen und Fehlerbehebungen. Darunter unter anderem:
Automatisches Laden von Menüs aus Ressourcen.
Unterstützung für Mehrfachauswahl in GtkListBox.
Horizontale Auswahl in Einblenddialogen.
Bindungen von Eigenschaften in GtkBuilder-Dateien.
Unterstützung zum Zeichnen außerhalb des Widgets (siehe gtk_widget_set_clip())
Neue Übergangstypen in GtkStack.
Laden und Speichern von Dateien mit GtkSourceView.
GLib 3.14 enthält:
Unterstützung für neue MIME Applications Associations Specification.
Unterstützung von SHA-512 in GHmac.
Unterstützung für Implantate in Schreibtisch-Dateien, siehe g_desktop_app_info_get_implementations().
Unterstützung für Unicode 7.0.
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