Neues für Benutzer
Das GNOME-Projekt achtet auch weiterhin auf Benutzer und einfache Bedienbarkeit und bereinigt mit GNOME 2.14 hunderte Fehler und liefert von Benutzern gewünschte Funktionen. Die riesige Anzahl an Verbesserungen macht es leider unmöglich, sämtliche Änderungen und Erweiterungen zu nennen, diese Seite hebt daher lediglich die größten und aufregendsten Änderungen für Benutzer hervor.
- 1.1. Verbesserte Leistung
- 1.2. Bessere Suchfunktion
- 1.3. Mehr Hilfe
- 1.4. Ekiga
- 1.5. Verbesserte Fensterverwaltung
- 1.6. Deskbar
- 1.7. Anmeldungsverbesserungen
- 1.8. Schneller Benutzerwechsel
- 1.9. Öffentliche Kalender
- 1.10. Intelligentere Lesezeichen
- 1.11. Verbesserter Editor
- 1.12. Bildbetrachter
- 1.13. Integrierte Bildschirmschoner
- 1.14. Neueste GStreamer-Version
- 1.15. Einfache Konfiguration
1.1. Verbesserte Leistung
So wie Sie Ihr Auto tunen, haben unsere Entwickler an vielen Schrauben gedreht, um diese GNOME-Version schneller als je zuvor zu machen. Neben einigen Anwendungen sind auch viele wichtige Komponenten des GNOME-Desktops wie z.B. das Rendern von Texten und die Speicherzuweisung nun messbar schneller, was alle GNOME- und GTK+-basierten Programme beschleunigt, ohne dass diese neu kompiliert werden müssen.
Einige Anwendungen wurden speziell optimiert um ihr volles Leistungspotenzial auszuschöpfen. GNOME-Terminal, der Terminal-Emulator für den GNOME-Desktop, wurde an vielen Stellen optimiert um ihn schneller zu machen und gleichzeitig seinen Ressourcenverbrauch zu verringern. Der Systemprotokollbetrachter startet nun über 20 Mal schneller als zuvor.
1.2. Bessere Suchfunktion
GNOMEs Dateimanager Nautilus bietet nun eine mächtige Suchfunktion die sich durch Drücken von (Strg-F) auf dem Desktop oder in einem Ordner aufrufen lässt.
Suchanfragen können leicht zusammengestellt und in einem Ordner oder auf dem Desktop gespeichert werden. Gespeicherte Suchen können später wie ein normaler Ordner geöffnet werden.
Wenn das Beagle-Framework verfügbar ist, macht Nautilus davon Gebrauch, wodurch die Suche schneller wird und auch auf Kontextinformationen zurückgreifen kann.
1.3. Mehr Hilfe
Der GNOME-Hilfebetrachter unterstützt nun ebenfalls das Durchsuchen von Hilfedateien und sonstiger Dokumentation auf dem Rechner. Mit der Möglichkeit, neben GNOMEs hochqualitativer Dokumentation auch GNU-Infoseiten und UNIX-Manpages zu lesen, kann nun die gesamte Dokumentation auf Ihrem System schnell durchsucht werden.
So wie auch beim Dateimanager haben Benutzer des Beagle-Frameworks die Möglichkeit zu noch schnelleren und genaueren Suchen.
1.4. Ekiga
Ekiga, vormals bekannt als GNOME-Meeting, ist GNOMEs Sprach- und Voice-over-IP-Client. Ekiga unterstützt die SIP- und H323-Protokolle. SIP, ein weit verbreitetes Protokoll das auch von Google Talk, Asterisk und vielen weiteren Programmen und Hardware-VoIP-Geräten unterstützt wird, ist eine neue Funktion in Ekiga. H323 ist ein älteres Protokoll das von Microsoft Netmeeting und einigen Telekommunikationsgeräten verwendet wird.
Ekiga bietet ebenfalls STUN-Unterstützung und ermöglicht so das Durchschreiten vieler Arten von Firewalls wie z.B. Network Adress Translating (NAT). Dies bedeutet, dass Sie mittels Ekiga Anrufe tätigen und empfangen können ohne eine öffentliche IP-Adresse zu haben oder Ports an Ihrem Router weiter zu leiten.
Benutzer können sich ein kostenloses Konto bei Ekiga.net einrichten um eine SIP-Adresse zu erhalten, mit der sie über das Internet Gespräche von überall tätigen und annehmen können.
1.5. Verbesserte Fensterverwaltung
Um die Fensterverwaltung zu verbessern, wurden einige neue Funktionen zu Metacity hinzugefügt. Fensterecken haben nun eine magnetische Anziehung, so dass es möglich ist, Fenster zusammen zu "stecken". Die Verwendung mehrerer Monitore (Multihead) wurde ebenfalls verbessert. Weiterhin versucht Metacity nun Fenster, die außerhalb eines Monitors liegen würden oder über Monitorgrenzen hinausragen, ordentlich auf einem darzustellen.
Um Administratoren und Benutzern von mehreren Maschinen über den selben X-Server zu helfen, wird nun der Rechnername in der Titelzeile angezeigt, wenn das Fenster auf einem entfernen Rechner läuft. Dies ist besonders hilfreich, wenn Einstellungen über eine grafische Oberfläche geändert werden und sicher gestellt sein soll, dass man auf die korrekten Maschine zugreift.
1.6. Deskbar
Neu in GNOME ist die Deskbar. Power-User, Tastatur-Fanatiker und Benutzer des alten Befehlszeilenapplets werden diesen Ersatz unglaublich mächtig und leicht bedienbar finden. Deskbar verwendet in Python geschriebene Plugins um Programme, Dateien, Ordner, Lesezeichen, Kontakte und noch viel mehr zu durchsuchen. Deskbar kann ebenfalls die Live-Suche von Google Live, Yahoo und Beagle benutzen.
Deskbar bietet einen im Panel eingebetteten Modus sowie einen verborgenen für vertikale Panels oder welche mit wenig freiem Platz. Zum Suchen drückt man (Alt-F3) und gibt die Suchbegriffe ein. Es ist auch möglich, zuvor getätigte Suchen und Befehle durchzusehen oder zu durchsuchen.
1.7. Anmeldungsverbesserungen
Der Anmeldebildschirm GDM wurde stark verbessert. Die gesteigerte Performance des restlichen Desktops lässt sich auch dort finden. Es gibt nun einen neuen, verbesserten "Optionen"-Knopf im Willkommensbildschirm der den schnellen Zugriff auf einige Funktionen ermöglicht. Es ist nun ebenfalls einfach möglich, sich über eine sichere Leitung zu einem entfernten X-Server zu verbinden. Das Aussehen des Willkommensbildschirms wurde ebenfalls verbessert und lässt sich nun besser anpassen.

Hinweis: Die GDM-Konfigurationsdatei hat sich von /etc/gdm/gdm.conf zu /etc/gdm/custom.conf geändert. Weitere Informationen gibt es auf der Seite des GDM-Projekts.
1.8. Schneller Benutzerwechsel
GNOME 2.14 unterstützt das schnelle Wechseln von Benutzern. Sowohl der Abmeldebildschirm als auch der Bildschirmschoner bieten die Möglichkeit zu einem anderen Benutzer zu wechseln. Außerdem kann dem Panel ein Menü hinzugefügt werden, das diese Funktion noch schneller erreichbar macht.
1.9. Öffentliche Kalender
Ein neues Feature in Evolution 2.6 sind öffentliche Kalender mittels CalDAV. Das CalDAV-Protokoll wird von einigen Groupware-Servern unterstützt, so auch vom freien Hula-Server.
1.10. Intelligentere Lesezeichen
Der Webbrowser Epiphany macht das Surfen durchs Internet noch einfacher. Neu in dieser Version ist die automatische Erstellung einer Lesezeichen-Hierarchie. Dies erleichtert die Verwaltung einer großen Anzahl von Lesezeichen bei Beibehaltung der einfachen Lesezeichenverwaltung mittels Themen. Themen sind nun auch einfacher auszuwählen und zu erstellen; Epiphany schlägt basierend auf bestehenden Einträgen sogar neue Themen vor.
Neu in dieser Version ist ebenfalls die Unterstützung eigener Stildateien, was die Unterstützug von Hilfstechnologien verbessert und dem Benutzer ermöglicht, das Aussehen einer Seite zu beeinflussen. Unter der Haube kann Epiphany nun Firefox, Mozilla oder XULRunner als Backend verwenden. Wenn Sie NetworkManager verwenden, kann Epiphany automatische Ihre Netzwerkeinstellungen erkennen.
1.11. Verbesserter Editor
Gedit vereint weiterhin die einfache Bedienbarkeit eines Texteditors mit der Funktionalität die man zum Entwickeln von Anwendungen oder Webseiten benötigt. Neu in Gedit 2.14 ist die verbesserte Verwaltung von mehreren Dokumenten und die Möglichkeit, direkt auf entfernte Orte zu schreiben. Gedit erlaubt nun beispielsweise das Durchsuchen und Bearbeiten von SFTP-, FTP- und WebDAV-Orten direkt über den Dateiauswähler. Das Hervorheben von HTML-, PHP-, PSP- und vielen weiteren Quelltexten wurde ebenfalls verbessert. Durch diese Funktionen ist Gedit ein mächtiger Texteditor mit allen Funktionen, die ein Benutzer braucht.

Neu ist auch die Möglichkeit, Plugins für Gedit in Python zu schreiben. Dies erlaubt es auf einfachem Wege, auch ohne hervorragende Programmierkenntnisse, die Funktionalität von Gedit zu erweitern. Ein paar nützliche Plugins die mit Gedit geliefert werden erlauben z.B. das Ausführen externer Befehle, unterstützen Tag-basierte Vervollständigungen und bieten eine interaktive Python-Konsole.
1.12. Bildbetrachter
Der GNOME-Bildbetrachter hat nun eine Werkzeugleiste zur Navigation. Beim Betrachten eines Bildes ist es nun einfach möglich, auch andere Bilder im selben Ordner anzuzeigen.
1.13. Integrierte Bildschirmschoner
GNOME bietet nun einen integrierten Bildschirmschoner. Dieser ist kompatibel mit den aus Xscreensaver bekannten »Hacks«, bietet aber viele neue Funktionen die im Xscreensaver nicht verfügbar sind. Anwendungen können mit ihm kommunizieren um Eigenschaften wie »Bildschirm nicht schwärzen« über eine standardisierte Schnittstelle zu setzen. Dialoge wie der zum Entsperren sind nun komplett übersetzbar und auch für eingeschränkte Benutzer zugänglich.
Benutzer die weiterhin Xscreensaver verwenden möchten, können dies tun; schauen Sie dazu in die Dokumentation Ihrer Distribution.
1.14. Neueste GStreamer-Version
GNOME 2.14 verwendet die Technologie von GStreamer 0.10. Das GStreamer-Multimedia-Framework ist ein mächtiges, erweiterbares Audio- und Video-Framework für Linux- und UNIX-Desktops sowie portable Geräte. Die aktuelle Version ist schneller und stabiler als ihre Vorgänger und bietet eine bessere Synchronisation von Audio und Video über verschiedene Geräte. Das Bearbeiten mehrerer Threads ist nun ebenfalls, wie das dynamische Laden von Plugins, möglich. Weitere Informationen bietet die GStreamer-Webseite.
Alle Multimediaanwendungen von GNOME wie Totem, Sound Juicer und der Lautstärkeregler, wurden aktualisiert um die neuen Möglichkeiten von GStreamer zu nutzen.
GStreamer 0.10 erlaubt außerdem die Verwendung von Multimedia-Plugins Dritter. Dies ermöglicht es, Herstellern lizenzierte Codecs anzubieten, die aus rechtlichen Gründen nicht frei verteilbar sind. Dies schließt Plugins für AC3, WMA, MP3 und weitere ein. Ein lizenziertes, aber dennoch frei verfügbares MP3-Plugin wird von Fluendo zur Verfügung gestellt.