Beschreibung der Funktionen

Mousetweaks bietet dem Benutzer drei Funktionen bezüglich der Barrierefreiheit der Maus. In diesem Abschnitt finden Sie die Beschreibung der drei Funktionen:

4.1. Beschreibung des simulierten Kontextklicks

Wenn der Benutzer diese Funktion aktiviert, ist er in der Lage, Kontextklicks mit der primären Maustaste auszuführen. Dies ist insbesondere für Benutzer nützlich, deren Gerät nur über eine einzige Maustaste verfügt.

4.1.1. Wie funktioniert es?

Nehmen wir an, der Benutzer hat den simulierten Kontextklick aktiviert.

Um einen simulierten Kontextklick auszuführen, müssen Sie die primäre Maustaste gedrückt halten, ohne die Maus für eine bestimmte Zeitspanne zu bewegen. Diese Zeitspanne wird mit dem Schieberegler für die Verzögerung des simulierten Kontextklicks festgelegt. Während Sie die primäre Maustaste gedrückt halten, wird der Mauszeiger in einer anderen Farbe dargestellt, um den Benutzer über die verstreichende Zeit zu informieren.

Falls der Benutzer die primäre Maustaste loslässt, bevor der Mauszeiger vollständig die Farbe gewechselt hat, empfängt das System lediglich die Meldung, dass die primäre Maustaste gedrückt und wieder losgelassen wurde.

Falls der Benutzer die primäre Maustaste loslässt, nachdem der Mauszeiger vollständig die Farbe gewechselt hat, folgt den Ereignissen der primären Maustaste ein Klick der sekundären Maustaste. Faktisch löst Mousetweaks diesen simulierten Klick der sekundären Maustaste aus, sobald der Benutzer die primäre Maustaste loslässt.

Die vorangegengenen Beschreibungen gehen davon aus, dass zwischen dem Drücken und Loslassen der primären Maustaste der Mauszeiger nicht bewegt wird. Falls der Zeiger doch bewegt wird, bevor die primäre Maustaste losgelassen wird, dann wird kein simulierter Kontextklick ausgelöst. Daher muss der Benutzer nur die Maus bewegen, bevor er die primäre Maustaste loslässt, um den eingeleiteten Kontextklick abzubrechen.

Weiterhin verhält es sich durch die Tatsache, dass dem simulierten Kontextklick unmittelbar ein primärer Klick vorausgeht, etwas anders als erwartet, wenn der vorausgehende Klick einen Einfluss auf das Objekt hat, das den simulierten Kontextklick empfangen soll. Bitte werfen Sie einen Blick in den Abschnitt zu den Unterschieden zum normalen Kontextklick für weitere Details.

4.1.2. Der Schieberegler für die Verzögerung

Wie lange der Benutzer die primäre Maustaste gedrückt halten muss, wird durch den Schieberegler Verzögerung unterhalb des Ankreuzfeldes zur Aktivierung festgelegt. Durch Verschieben des Reglers können Sie die gewünschte Verzögerung bestimmen.

4.1.3. Bewegungsschwellwert

Benutzer, denen es schwerfällt, den Mauszeiger ruhig zu halten, können des Schieberegler »Schwellenwert der Bewegung« des verzögerten Klicks verwenden. Diese Einstellung sorgt dafür, dass Mousetweaks geringfügige Mausbewegungen nicht beachtet, so dass der simulierte Kontextklick ausgeführt wird, auch wenn der Zeit nicht vollkommen ruhig steht. Schauen Sie in den Abschnitt Bewegungsschwellwert-Schieberegler des verzögerten Klicks für weitere Informationen.

Der unter der Funktion Verzögerter Klick angezeigte Schieberegler beeinflusst auch den Simulierten Kontextklick, und zwar auch dann, wenn der Verzögerte Klick nicht aktiviert ist.

4.1.4. Unterschiede zum normalen Kontextklick

Weil der simulierte Kontextklick nicht in der Lage ist, das Mausereignis Maustaste gedrückt vom Ereignis primäre Taste gedrückt des Benutzers zu unterscheiden, wird der primäre Klick vor dem von Mousetweaks ausgelösten Kontextklick ausgeführt. Daher verhält sich der simulierte Kontextklick etwas anders als ein gewöhnlicher Kontextklick, wobei letzterem normalerweise nicht unmittelbar ein Klick der primären Maustaste vorausgeht. Zum Beispiel:

  • Es ist nicht möglich, einen Kontextklick für mehrere Objekte auszuführen, weil der primäre Klick geschieht, bevor der Kontextklick die Auswahl der Objekte umkehrt.

  • Beim Ausführen eines simulierten Kontextklicks auf einer Webseite öffnet der primäre Klick, welcher dem simulierten Kontextklick vorausgeht, bereits die verknüpfte Webseite, bevor der simulierte Kontextklick eine reale Chance hat, das Kontextmenü des Verweises zu öffnen.

    Das Kontextmenü eines Verweises auf einer Webseite kann dadurch geöffnet werden, dass Sie einen simulierten Kontextklick ausführen, während Sie die Strg-Taste gedrückt halten. Dies funktioniert, weil die verknüpfte Webseite in einem neuen Reiter geöffnet wird, wenn die Verknüpfung einen primären Klick in Verbindung mit einer gedrückten Strg-Taste empfängt. Dies passiert als Nebeneffekt ebenfalls, wenn Sie das Kontextmenü eines Verweises durch den simulierten Kontextklick in Verbindung mit gedrückter Strg-Taste öffnen.

    In jedem Fall muss der Browser so eingestellt werden, dass beim Öffnen eines neuen Reiters nicht automatisch in diesen Reiter gewechselt wird. Ansonsten würde die Seite mit dem Verweis verschwinden, wenn der neue Reiter sichtbar wird, und mit ihr das aufgerufene Kontexmenü.

  • Wenn der simulierte Kontextklick auf dem Müll-Symbol im Panel ausgeführt wird, dann wird nicht nur das Kontextmenü angezeigt, sondern auch der Müll-Ordner geöffnet. Ersteres wird durch den Kontextklick selbst hervorgerufen, das letztere durch den primären Klick vor dem Kontextklick.

Es ist nicht möglich, eine Liste aller möglichen Verhaltensweisen aufzustellen, weil dies von der Reaktion der Anwendung beim Empfang des nach dem primären Klicks ausgeführten Kontextklicks abhängt.

Andererseits ist es nicht möglich, die primäre Maustaste längere Zeit ohne weitere Aktion gedrückt zu halten, ohne dass der Kontextklick ausgelöst wird, es sei denn der Mauszeiger wird vor dem Loslassen der primären Maustaste bewegt. Das könnte für einige Benutzer unerwartete Folgen haben. Zum Beispiel:

  • Wenn Sie die primäre Maustaste länger als die festgelegte Verzögerungszeit auf einem Pfeil eines Rollbalkens gedrückt halten, springt der Rollbalken nach unten. Dabei handelt es sich um das normale Verhalten bei einem Kontextklick auf den Pfeil eines Rollbalkens.

    Um zu verhindern, dass der Rollbalken nach unten springt, bewegen Sie einfach den Mauszeiger ein wenig weg vom Pfeil des Rollbalkens, bevor Sie die primäre Maustaste loslassen. Durch dieses Verfahren wird der eingeleitete Kontextklick abgebrochen.

4.2. Beschreibung des verzögerten Mausklicks

Es gibt Benutzer, die nicht imstande sind, eine Hardware-Taste zu drücken. Durch Aktivieren des Verzögerten Klicks können sie die verschiedenen Bedienungen der Maustaste ausführen, ohne irgendeine Maustaste zu drücken. Die möglichen Klicks sind: einfacher primärer Klick, Doppelklick, Klick zum Ziehen und Ablegen und Kontextklick.

Wenn der verzögerte Klick aktiviert ist, sind die Maustasten weiterhin benutzbar. Es ist möglich, mit den Maustasten Klicks auszuführen. Wenn der Benutzer einen Klick mit einer Maustaste ausführt, während die Reaktionszeit des verzögerten Klicks abläuft, wird der verzögerte Klick angehalten und nicht ausgelöst. Um erneut einen verzögerten Klick auszuführen, muss der Benutzer wiederum die Maus bewegen und anhalten, wie für einen verzögerten Klick üblich.

4.2.1. Wie funktioniert es?

Jedesmal wenn der Mauszeiger nicht mehr bewegt wird, wird ein verzögerter Klick eingeleitet. Um das dem Benutzer zu verdeutlichen, stellt Mousetweaks den Mauszeiger in einer anderen Farbe dar, wobei die Zeitspanne abzulaufen beginnt, bevor die Klick-Vervollständigung geschieht.

Wie der Klick vervollständigt wird und wie der Klick-Typ ausgewählt wird, hängt von dem vom Benutzer ausgewählten Verzögerungsmodus ab. Die zwei möglichen Modi sind:

  • Klicktyp im Voraus auswählen
  • Klicktyp mit Mausgesten auswählen

Um den Modus auszuwählen, muss der Benutzer den entsprechenden Radioknopf anklicken.

4.2.1.1. Automatische Vervollständigung des Klicks bei im Voraus ausgewählten Klicktyp

Dieser Modus ist aktiv, wenn der Benutzer Klicktyp im Voraus auswählen auswählt. Nachdem die Maus für die mit dem Schieberegler Verzögerung Zeitspanne nicht bewegt wurde. Das System führt automatisch den im hier angezeigten Klicktyp-Fenster ausgewählten Klicktyp aus:

Um das Klickyp-Fenster auf dem Bildschirm anzuzeigen, muss der Benutzer das Ankreuzfeld Klicktyp-Fenster anzeigen aktivieren:

Wenn der Klick ausgeführt wurde, wird der einfache Klicktyp wiederhergestellt. Um einen anderen Klicktyp zu wählen, muss der Benutzer einen automatischen Klick auf den Knopf im Klicktyp-Fenster ausführen, der sich auf den gewünschten Klicktyp bezieht.

Anstelle des Klicktyp-Fensters könnten einige Benutzer vielleicht das Panel-Applet Verzögerter Klick bevorzugen, das einige Vorzüge bietet:

Bei der Verwendung des Applets Verzögerter Klick:

  • Der Benutzer benötigt das Klickyp-Fenster nicht, das vielleicht andere Fenster auf dem Desktop verdecken könnte.
  • Der Benutzer hat eine direkte Möglichkeit, den verzögerten Klick mit dem Knopf Aktiviert/Deaktiviert des Verzögerter Klick-Applets zu starten oder zu beenden. Dies ist insbesondere nützlich, wenn die Verzögerung für kurze Zeit abgeschaltet werden soll, um einen Text zu lesen, ohne dass der verzögerte Klick in Aktion tritt.

Um das Applet Verzögerter Klick zum GNOME-Panel hinzuzufügen, folgen Sie der üblichen Vorgehensweise zum Hinzufügen von Applets. Ein Beispiel hierzu finden Sie im Abschnitt Starten der Funktion zum Einfangen des Mauszeigers.

Das Klicktyp-Fenster und das Applet Verzögerter Klick können gleichzeitig oder auch unabhängig voneinander verwendet werden.

4.2.1.2. Vervollständigung des Klicks und Auswahl des Klicktyps durch Mausgesten

Dieser Modus ist aktiv, wenn der Benutzer Klicktyp mit Mausgesten auswählen ausgewählt hat. Nachdem die Maus für die mit dem Verzögerungs-Schieberegler eingestellte Zeitspanne bewegungslos ist, wird die Form des Mauszeigers für kurze Zeit verändert, nennen wir diese Form die Gesten-Form:

  • Wenn der Benutzer den Mauszeiger bewegt, während dieser die Gesten-Form anzeigt, wird ein Klick auf die Stelle ausgeführt, wo der Zeiger sich zuletzt bewegungslos befand. Letzendlich kehrt der Mauszeiger zu seiner normalen Form zurück. Der ausgeführte Klicktyp hängt von der Bewegungsrichtung der Maus ab. Während der Bewegung des Mauszeigers wird eine Linie gezeichnet, die der Bewegung folgt, um dies dem Benutzer zu verdeutlichen.
  • Falls der Benutzer den Mauszeiger bewegungslos hält, bis dieser zu seiner normalen Form zurückkehrt, kann die Maus wieder bewegt werden, ohne dass ein Klick ausgeführt wird. Der nächste verzögerte Klick kann an der nächsten Stelle ausgeführt werden, an der der Mauszeiger stehenbleibt.

Es ist möglich, den Klicktyp durch die Bewegungsrichtung zu bestimmen, und zwar durch eines der vier verfügbaren Kontextmenüs:

In jedem der Kontextmenüs gibt es auch einen Eintrag namens Deaktiviert. Der Benutzer kann dies auswählen, falls er keine Klicktypen automatisch ausführen lassen will. Dies ist insbesondere dann interessant, wenn ein Benutzer nur Schwierigkeiten mit bestimmten Klicktypen hat.

4.2.2. Einstellen der Zeit für den verzögerten Klick

Mit dem Schieberegler Verzögerung kann der Benutzer einstellen, wie lange der Mauszeiger bewegungslos bleiben muss, bevor der Klick eingeleitet wird.

Die Verzögerungszeit ist nur wirksam im Zusammenhang mit dem verzögerten Klick.

4.2.3. Einstellen des Bewegungsschwellwerts

Für Benutzer, die den Mauszeiger nur schwer ruhig halten können, ist der Schieberegler Bewegungstoleranz gedacht.

Wenn der Schieberegler auf einen niedrigen Wert eingestellt ist, werden auch geringfügige Mausbewegungen berücksichtigt. Bei einem höheren Wert muss der Zeiger einen längeren Weg zurücklegen, bevor dies als Bewegung erkannt wird.

Die Einstellung der Bewegungstoleranz beeinflusst auch den Simulierten Kontextklick, und zwar auch dann, wenn der Verzögerte Klick nicht aktiviert ist.

4.3. Sperren des Mauszeigers

Es gibt Benutzer, die ihr Zeigegerät nicht nur für den Rechner verwenden. Diese Benutzer würden es begrüßen, wenn es einen Weg gäbe, den Mauszeiger in einem bestimmten Bereich des Bildschirms festzusetzen, so dass das Zeigegerät für andere Aufgaben zur Verfügung steht.

Das Applet Mauszeiger einfangen erstellt einen Bereich auf dem Panel, in dem der Benutzer den Mauszeiger sperren kann, bis er durch eine bestimmte Aktion wieder entsperrt wird.

In Starten der Funktion zum Einfangen des Mauszeigers finden Sie Anweisungen, wie Sie das Applet Mauszeiger einfangen zum GNOME-Panel hinzufügen können.

Wenn Sie im Kontextmenü des Applets Mauszeiger einfangen den Eintrag Einstellungen wählen, wird das Fenster mit den verfügbaren Optionen des Applets Mauszeiger einfangen angezeigt:

Das Einstellungsfenster des Applets Mauszeiger einfangen besteht aus drei Abschnitten:

  • Im Abschnitt Mauszeiger einfangen kann Benutzer angeben, unter welchen Umständen der Mauszeiger eingefangen wird, wenn er in den Einfangbereich verschoben wird. Beispiel: Wenn die Strg-Taste hier aktiviert ist, dann wird der Mauszeiger eingefangen, sobald er in den Einfangbereich gerät und der Benutzer die Strg-Taste drückt. Wenn keine Auslösetaste angegeben und die Maustaste auf 0 gesetzt wird, muss der Zeiger nur in den Einfangbereich verschoben werden, um ihn zu sperren.

    Es ist auch möglich, eine Kombination aus Auslösetasten und Maustasten festzulegen.

  • Im Abschnitt Mauszeiger freigeben kann der Benutzer festlegen, welche Auslösetaste oder welche Maustaste den Zeiger wieder freigibt.

    Es ist auch möglich, eine Kombination aus Auslösetasten und Maustasten festzulegen.

  • Im Abschnitt Größe des Einfangbereiches kann der Benutzer die Breite des Einfangbereiches im Panel festlegen.