Neues für Entwickler

Die folgenden Änderungen sind wichtig für Entwickler, welche die Entwicklungsplattform von GNOME 2.32 verwenden möchten. Wenn Sie dies nicht interessiert, können Sie direkt bei Abschnitt 5 ― Internationalisierung weiterlesen.

So wie für die GNOME-Arbeitsumgebung ist GNOME 2.32 auch die neueste Version der GNOME-Entwicklerplattform, einer Sammlung von API- und ABI-stabilen Bibliotheken, welche unter der GNU LGPL lizenziert sind und zur Entwicklung Plattform übergreifender Anwendungen genutzt werden können.

Keine Verwendung veralteter Bibliotheken mehr

Ab GNOME 3.0 werden zahlreiche veraltete Teile von GNOME entfernt. Diese veralteten Komponenten sind unter anderem Bibliotheken wie libart_lgpl, libbonobo, libbonoboui, libglade, libgnome, libgnomecanvas, libgnomeprint, libgnomeprintui, libgnomeui und libgnomevfs. Für Anwendungen, die Bestandteil der GNOME-Arbeitsumgebung sind, wurden mehrere Aufräumaufgaben erstellt, um sicher zu stellen, dass kein veralteter Quelltext mehr verwendet wird. Dadurch wird ein reibungsloser Übergang zu GNOME 3.0 ermöglicht.

Allen Entwicklern wird empfohlen, diesem Beispiel bei ihren eigenen Anwendungen zu folgen. Weiterhin listet die Wiki-Seite GNOME goals verschiedene Aufgaben für Entwickler (oder potenzielle Entwickler) auf, die noch erledigt werden müssen. Eine automatisch erstellte und aktualisierte Übersicht über die noch verbleibende Arbeit bei Modulen, welche vom Skriptwerkzeug jhbuild verwendet werden, können auf einer extra Internet-Seite gefunden werden.

4.1. Glib 2.26

Glib 2.26 bietet nun Unterstützung für GSettings, den Ersatz für sowohl GConf als auch GDBus. Eine neue API für Datum und Zeit ist in GDateTime verfügbar. Glib bietet auch neue Unterstützung für statische Markeirungen mit dtrace und systemtap; Bindungen für GObject-Eigenschaften, wie libexo; und Proxy-Unterstützung für GSocket. Weitere Verbesserungen sind bequeme Makros zur Implementierung von Box- und Zeigertypen in G_DEFINE_[BOXED|POINTER]_TYPE und nicht zuletzt eine neue Funktion g_object_notify_by_pspec, welche schneller als g_object_notify ist.

4.2. Anjuta

Anjuta, ein voll ausgestattetes Software-Entwicklungsstudio und IDE, dessen Funktionsmerkmale Projektverwaltung, eine interaktive Fehlerdiagnose, eine Versionsverwaltung, einen Designer für grafische Benutzeroberflächen und noch mehr umfassen, erhielt eine Aktualisierung mit neuen Funktionalitäten.

Python und Vala werden in Anjuta nun vollständig unterstützt, einschließlich Aufruf-Tipps und automatischer Vervollständigung (»IntelliSense«).

Die Fehlerdiagnose von Anjuta unterstützt nun »Pretty Printing«, eine spezielle Quellcodeformatierung. Bei der Fehlerdiagnose werden bekannte Objekte in einem benutzerfreundlicheren Erscheinungsbild dargestellt, wie GObjects oder C++-Klassen. Weiterhin erfuhr die Symbol-Datenbank eine erhebliche Verbesserung der Performance.

4.3. Verschiedene Aktualisierungen für Entwickler

Weitere Aktualisierungen in der Entwicklerplattform von GNOME 2.32 umfassen libfolks, eine Bibliothek zur Unterstützung der Metakontakte-Funktionalität in Empathy. In Devhelp ist es nun möglich, bestimmte Bücher zu deaktivieren. Die GTK+ roadmap wurde aktualisiert und GTK+ 2.22 unterstützt nun die neuesten Accessor-Funktionen, die von Entwicklern zur Vorbereitung ihrer Anwendungen für GNOME 3.0 benötigt werden.