Neues für Benutzer
Das GNOME-Projekt achtet auch weiterhin auf Benutzer und einfache Bedienbarkeit und bereinigt mit GNOME 2.22 hunderte Fehler und liefert von Benutzern gewünschte Verbesserungen. Die riesige Anzahl an Erweiterungen macht es leider unmöglich, sämtliche Änderungen und Verbesserungen zu nennen, diese Seite hebt daher lediglich die größten und aufregendsten Neuerungen für Benutzer in dieser Version von GNOME hervor.
3.1. Bitte lächeln

GNOME 2.22 führt die neue Anwendung Cheese ein. Mit Cheese können Sie Fotos und Videos über die Webcam Ihres Rechners aufnehmen. So können eine Vielzahl Effekte wie zum Beispiel Mauve, Noir/Blanc, Shagadelic und Verzerren anwenden. Sie können diese Bilder und Videos an Ihre Freunde verteilen, indem Sie sie in F-Spot laden oder Sie als Ihr Anmeldebild verwenden.
3.2. Fenster-Compositing
Auf dazu fähigen Plattformen führt GNOME 2.22 Fenster-Compositing ein. Im Einklang mit dem Motto von GNOME »Möglichst einfach«, sind diese Funktionen sehr dezent gehalten. Die auffälligste Neuerung ist ein Schatten um Fenster, die Echtzeitvorschau, wenn mittels Alt+Tab zwischen Fenstern umgeschaltet wird, und Transparenzeffekte.
Nicht jede Grafik-Hardware unterstützt Compositing zuverlässig, weshalb diese Funktion derzeit standardmäßig abgeschaltet und nicht in den Einstellungen sichtbar ist. Wenn Sie sicher sind, dass Ihre Grafik-Hardware Compositing unterstützt, können Sie dieses über das Ausführen des Befehls gconftool-2 -s --type bool /apps/metacity/general/compositing_manager true vom Ausführen-Dialog einschalten oder den entsprechenden Schlüssel im Konfigurationseditor setzen. Um Compositing abzuschalten, setzen Sie den Schlüssel auf false.
3.3. Verbesserte Netzwerkdateisysteme
GNOME 2.22 führt GVFS ein: eine netzwerktransparente virtuelle Dateisystemebene für GTK+. GVFS wurde so entwickelt, damit die Einschränkungen des alten GnomeVFS-Systems Vergangenheit sind. Verbesserungen gegenüber GnomeVFS sind unter anderem das sitzungsweite Speichern von Anmeldedaten und größere Fehlertoleranz. Viele GNOME-Anwendungen verwenden bereits GVFS, darunter sämtliche Basisanwendungen.
Mit dem Wechsel zu GVFS verwendet GNOME die Desktop-Trash-Can-Spezifikation von Freedesktop.org, um gelöschte Dateien zu verwalten.
Außerdem stehen einige neue Protokolle zur Verfügung: cdda:// zeigt alle Audio-Titel auf einer CD, auf die als WAV-Dateien zugegriffen werden kann, und gphoto2:// bietet Ihnen den Zugang zu sämtlichen angeschlossenen digitalen Kameras.
Der Datei-Manager von GNOME verhält sich nun intelligenter gegenüber Wechselmedien und zeigt Ihnen einen Dialog mit möglichen Aktionen, sobald Sie ein Wechselmedium einlegen oder einen Ordner auf einem Wechsellaufwerk öffnen.
Technische Informationen zu GVFS stehen unter Abschnitt 6.1 ― GVFS und GIO im Abschnitt »Neues für Entwickler« zur Verfügung.
3.4. DVD, digitales Fernsehen und mehr
Der Video-Player von GNOME bietet nun eine verbesserte Unterstützung der DVD-Wiedergabe genauso wie die Unterstützung von digitalem Fernsehen (DVB). Weiterhin gibt es in 2.22 eine Auswahl neuer Erweiterungen, darunter Unterstützung für MythTV, Youtube und Tracker-basierte Suche. Diese Version ermöglicht außerdem das Verteilen von Wiedergabelisten und die Untertitelauswahl in Dateien.
Zum ersten Mal ist es in GNOME 2.22 möglich über den freien Flash-Dekoder swfdec Flash-Inhalte und -Filme anzuzeigen und Vorschaubilder davon zu erzeugen.
3.5. Internationale Uhr
Sie müssen keine Gehirnakrobatik mehr vollbringen, um herauszufinden, wann Ihre Videokonferenz mit Sydney beginnt. GNOME 2.22 hat die Internationalisierung in seine Uhr eingebaut. Sie können Orte aus der ganzen Welt hinzufügen, um die lokale Zeit und das vorherrschende Wetter anzuzeigen.

3.6. Fortwährende Evolution
Evolution verbesserte sich weiter mit der neuen Unterstützung für Google-Kalender und eigenen Nachrichtenmarkierungen für Ihre E-Mails.

Viel Arbeit floss auch in das schnellere Herausfiltern unerwünschter Nachrichten und in Fehlerdialoge, die weniger aufdringlich sind, indem sie die Statusleiste statt aufspringender Dialoge verwenden.
3.7. Entfernter Desktop
Neu in GNOME 2.22 ist auch der Betrachter für entfernte Desktops. Diese Anwendung vervollständigt den vorhandenen Server für entfernte Desktops in GNOME. Er bringt die Fähigkeit mit, Rechner im lokalen Netzwerk zu finden und diese als Lesezeichen hinzuzufügen.

Benutzer, die gerne mehr Kontrolle über den Server für entfernte Desktops haben möchten, werden den neuen Reiter Fortgeschritten im Einstellungsdialog willkommen heißen.
3.8. Vereinfachte Tastatureinstellungen
Die Tastaturbelegung und die Barrierefreiheitseinstellungen der Tastatur wurden in einen Dialog zusammengefasst, wodurch jegliche Tastatureinstellung, die Sie benötigen, an einem Platz zu finden ist. Tastenkombinationen verbleiben aber in einem extra Dialog.

3.9. Aber das ist noch nicht alles …
GNOME 2.22 bringt außerdem zahlreiche Fehlerberreinigungen und von Benutzern gewünschte Funktionen aus den letzten sechs Monaten Entwicklung, darunter:
- direktes Öffnen von Evolution-Kontakten in Deskbar;
- verbessertes Drucken im Texteditor;
- Netzwerkpartien beim Schach;
- Benachrichtigungen beim Herunterladen in Epiphany;
- Unterstützung von LZMA (7-zip) im Archivmanager;
- unterbinden des automatischen Ruhezustands und der Bereitschaft beim Brennen von CDs;
- der Dokumentenbetrachter ist nun schneller und verbraucht weniger Speicher;
- der Dokumentenbetrachter unterstützt jetzt außerdem Seitenübergänge in PDF-Präsentationen;
- Tomboy kann Notizen nun in einem Notizbuch zusammenfassen;
- Sound Juicer unterstützt nun mehr Metadaten, darunter CD-Nummer und Erscheinungsjahr;
- weitreichende Verbesserungen der Genauigkeit und Benutzbarkeit des Taschenrechners;
- die Schlüsselbundverwaltung wurde nun vollständig durch Seahorse ersetzt;
- und vieles, vieles mehr, das Sie installieren oder aktualisieren müssen, um es zu sehen!